Günther Maria Halmer, 1943 in Rosenheim geboren, ging nach der Schule für längere Zeit ins Ausland - er lebte unter anderem in Paris und wanderte nach Kanada aus, wo er zwei Jahre lang in einem Asbestbergwerk arbeitete.
Nach seiner Rückkehr absolvierte er seine Schauspielausbildung von 1967-1969 an der Otto Falckenbergschule in München, wo er dann an den Münchner Kammerspielen sein Debut als Schauspieler in Marie Luise Fleißers Stück "Pioniere in Ingolstadt" hatte und von 1970-1974 fest engagiert war. Es folgten Theaterauftritte am Residenztheater und am Theater in der Josefstadt in Wien. 1974 drehte er unter Helmut Dietls Regie die legendären "Münchner G´schichtn", worauf eine sehr erfolgreiche Fernsehkarriere begann.
Mittlerweile hat er in 150 Fernseh- und Kinofilmen mitgewirkt und mit renommierten Regisseuren zusammengearbeitet wie Klaus Lemke („Ein verhexter Sommer“, 1989), Jörg Graser ("Abrahams Gold" - ein Kinofilm mit Hanna Schygulla, der 1990 den Publikumspreis in Cannes gewann), Nico Hoffmann („Quarantäne“, 1989), Manfred Stelzer („Bis daß der Tod uns scheidet“, 2008, mit Senta Berger), Thorsten C. Fischer („Zwei überm Berg“, 2010, mit Gisela Schneeberger) oder Lars Kraume („Familienfest“, 2014, mit Hannelore Elsner, Lars Eidinger u.a.).
Halmer war auch in internationalen Kinofilmen zu sehen, wie in Richard Attenboroughs Oscar-gekröntem Film "Ghandi" als Ghandis Freund Dr. Kallenbach (1982), als KZ-Kommandant Höß in "Sophies Entscheidung" mit Meryl Streep, in dem Fernsehmehrteiler "War and Remembrance", in den internationalen Co-Produktionen "Peter der Große" als Tolstoi (Regie: Larry Schiller und Marvin Chomski; mit Vanessa Redgreve, Omar Sharif, Maximilian Schell), in "The Train" als deutscher Offizier (Regie: Damiano Damiani; mit Ben Kinsley) und als englischer Pastor Dibelius in Costa Gavras "Der Stellvertreter" - um nur einige zu nennen.
Im deutschen Fernsehen war er in den letzten Jahren unter anderem in Rainer Kaufmanns preisgekröntem Sterbedrama "Marias letzte Reise" als skrupelloser Klinikchef, im Tatort "Gestern war kein Tag" als Demenzkranker, in Jo Baiers Drama "Der Weibsteufel" oder in Joseph Vilsmaiers Drama "Der Meineidbauer" zu sehen.
Zu Halmers aktuellen Arbeiten gehören "Die Hochzeit meiner Eltern" (Regie: Connie Walther), der überraschende Kinoerfolg "Das Familienfest", sowie Vivian Naefes "Durchatmen, die Familie kommt".
Der Charakterdarsteller überzeugt in den verschiedensten Rollen immer wieder durch sein authentisches, wahrhaftiges Spiel, ob als schizophrener Lord, als korrupter, gewaltbereiter mexikanischer Menschenjäger, als Demenzkranker oder als Lebenskünstler und Rechtsanwalt Jean Abel, den er in zwanzig Folgen mit großem Erfolg spielte.
Im Rahmen der Weihnachtskonzerte von Obrasso Concerts konnte der Schauspieler in der Rolle als Erzähler im KKL Luzern erlebt werden.