Es war der römische Kaiser Rudolph II. (1552-1612), der als der seinerzeit ranghöchste europäische Monarch 1583 seinen Regierungssitz von Wien nach Prag verlegte und die Stadt an der Moldau damit zu einem kulturellen Zentrum der damaligen Welt formte. Prag erblühte im Glanz der kaiserlichen Residenz und wurde zur "Goldenen Stadt".
Von überall her strömten die Menschen herbei: Handwerker, Kaufleute, Künstler und Gelehrte aus Italien, Flandern und Skandinavien. Rund um den Hradschin liessen sich Juweliere, Uhrmacher und Bildhauer, Instrumentenbauer, Maler und Musiker nieder: Rudolphs Hof übte eine magische Anziehungskraft aus.
Rudolph II. war ein bedeutender Förderer der Wissenschaften und der Künste, insbesondere der Musik. Für die berühmte Hofkapelle kamen ab 1583 zahlreiche Künstler aus ganz Europa nach Prag und Rudolphs Hoforchester war eines der grössten in Europa. Die besten Instrumentalisten und Sänger musizierten dort und viele hervorragende Komponisten schrieben neue Werke für das Orchester. Prag leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Musikgeschichte.
Nach dem Tod des Kaisers residierte der Hof wieder in Wien, das Orchester verlor seine Bedeutung und wurde nach dem Umsturz von 1618 und den folgenden Kriegswirren aufgelöst.
Vierhundert Jahre später formte Heiko Mathias Förster, der in Prag über viele Jahre hinweg verschiedene Orchester dirigierte, zusammen mit den besten Prager Musikern das Prague Royal Philharmonic.
Gemeinsam möchten die Musiker an den Ruhm des einstigen kaiserlichen Orchesters anschliessen und pflegen eine Repertoire mit Werken der bedeutendsten Komponisten aus Klassik und Romantik: Musik von Mozart, Haydn und Beethoven, Brahms, Dvorak und Smetana bis hin zur Wiener-Walzer-Dynastie der Familie Strauss.
2021 werden die Königlichen Philharmoniker des Prague Royal Philharmonic Orchestra erstmals im Rahmen der Obrasso Concerts im KKL Luzern konzertieren.